Entscheidungen bewusst fällen

Entscheidungen sind Wechselkurse: So lautete der Titel des diesjährigen Referats von Dr. Wolfgang Frick. Der 51-jährige Österreicher ist Betriebsökonom und neben seiner Führungstätigkeit beider Spar-Schweiz-Gruppe mit Sitz in St.Gallen ein gefragter Autor und Dozent zu Marketingthemen. Fricks Buch «Die neue Lust am Entscheiden» zeigt auf, wie viele Entscheidungen wir täglich treffen - und weshalb wir dabei immer wieder in dieselben unproduktiven Muster verfallen.

Gibt es immer eine richtige und eine falsche Entscheidung? Wolfgang Frick sagt von sich selbst, dass er heute Entscheidungen in erster Linie bewusster fälle als früher. Für ihn sind Entscheidungen Optionen, und gefragt sei dabei auch Kreativität. Wer die eine gegen die andere abwägt, müsse sich bewusst sein, dass es vielleicht noch eine dritte gibt, an die man noch gar nicht gedacht hat. Danach sei es eine Frage des Abwägens der Argumente, die den Ausschlag gibt.

Fällen statt treffen 

Frick sieht das Dilemma bereits in der Frage, was überhaupt richtig sei. Im Voraus lasst sich das oft schlecht abschätzen. «Es geht vielmehr darum, zu sehen, was im schlimmsten Fall passieren könnte», sagt er dazu. Er spricht auch davon, dass man eine Entscheidung nicht treffen, sondern fällen müsse, denn das Wort treffen habe etwas Bedrohliches «es suggeriert, man müsse immer ins Schwarze treffen». 

Bis zu 20 000 Entscheidungen treffen wir auf Wolfgang Frick jeden Tag und versuchen dabei oft, das Optimum zu erreichen - immer mit der Angst, falsch zu entscheiden. Dieses Entscheidungsmuster kann man laut dem Experten ablegen, indem man die Angst vor den Konsequenzen einer vermeintlichen Fehlentscheidung ablegt. Zumal man auch aus diesen lernen könne und es wenig Sinn mache, in der Vergangenheit zu verharren.

Besser sei es, den Blick nach vorne zurichten. Wer die eigenen Entscheidungsmuster kennt, ist Frick überzeugt, geht früher oder später bewusster an die nächste Entscheidung heran. 

Entscheidungen delegieren 

In einem KMU geht es für Wolfgang Frick vor allem darum, Vertrauen in die Mitarbeiter zu haben und auch diesen Entscheidungen zu übertragen, für die der Entsprechende dann auch zuständig ist.